Beim 20 minütige Qualifying, welches zum Ermitteln der Startreihenfolge dient, fuhr ich nach zügigen Aufwärmrunden den Rennwagen Runde um Runde näher ans Limit und erzielte mit einer 1:55.940 (+0.988) hinter dem Österreicher Wolfgang Kriegl den zweiten Startplatz ein, welches für das am späten Nachmittag stattfindende 10 minütige Sprintrennen eine sehr gute Ausgangssituation gewesen war.
Nach dem zügigen Erlöschen der Startampel kam ich schlecht vom Start weg. Im Gegensatz zu den bisherigen Starts gingen die roten Lampen nicht nacheinander aus, sondern alle auf einmal. Dadurch verlor ich direkt einige Platzierungen und fiel auf Platz 4 zurück. Das Feld blieb trotz der unruhigen Startphase eng zusammen. Ich bog dicht hinter Marcus Zeiner in die erste Kurve ein und setzte ihn fortan unter Druck. Der vor ihm liegende Fiat einer anderen Wertungsklasse bremste uns immer wieder ein, wodurch sich die Spitze bestehend aus Wolfgang Kriegl, gefolgt von Christoph Pflügler, absetzen konnte.
Bis zur sechsten Runde konnte sich Zeiner vor mir behaupten, ehe er von einem Renault Clio Cup Rennwagen überrundet wurde und dabei viel Schwung verlor und ich ihn innen überholen konnte. Ab da war es mein Ziel auf die Spitze wieder aufzuschließen. In der vorletzten Kurve der achten Runde fiel Christoph Pflügler aufgrund von technischen Problemen aus und ich übernahm den zweiten Platz. In der vorletzten Runde erzielte ich mit einer 1:56.531 die zweitschnellste Rennrunde, welche aber nicht mehr ausreichte um auf Kriegl aufzuschließen. Somit fuhr ich als zweiter auf einem weiteren Podestplatz nach 13 Runden über die Ziellinie und sammelte 8 Punkte.
Am Sonntag stand der sechste Meisterschaftslauf im Chevrolet Cruze Eurocup an. Nachdem ein heftiges Unwetter über Nacht die Rennstrecke und das Fahrerlager unter Wasser setzte, galt es für mich die Ideallinie unter deutlich anspruchsvolleren Bedingungen schnellstmöglich zu finden, um mich schnell ans Limit heranzutasten. Die schnellen Kurven erforderten hierbei besonders viel Geschick um am Ende eine gute Runde zu fahren. Hier machte sich das Aquaplaning besonders stark bemerkbar. Dies gelang mir in der sechsten Runde am Besten, sodass ich mich mit einer 2:13.096. (+ 4.306) auf dem dritten Startplatz qualifizierte.
Während es beim Rennen am Samstag noch heiß gewesen war, stand nun ein Regenrennen für mich an. Diesmal vom Start gut wegkommend, setzte ich mich noch vor der ersten Kurve an Christoph Pflügler vorbei um direkt auf Wolfgang Kriegl Druck zu machen. Hinter ihm waren in der Gischt die Sichtverhältnisse sehr schlecht gewesen. Ich musste daher immer wieder versetzt fahren und eine andere Rennlinie wählen. In der zweiten Runde wurde es im schnellen Streckenabschnitt sehr eng. Der vor mir liegende Kriegl wurde von einem Mazda MX5 einer anderen Wertungsklasse eingebremst, wodurch ich ebenfalls Schwung auf die anschließende Gerade verlor. Davon konnte Pflügler profitieren und sich außen an mir vorbei drücken.
Ich war gezwungen gewesen zur Hälfte über die Wiese zufahren. Kriegl konnte seine Führung vor Pflügler behaupten. Runde um Runde setzte sich Kriegl vor Pflügler ab, während sich mein Abstand zu Pflügler konstant hielt. Im letzten Renndrittel nahm der Regen zu und die Mazda MX5 setzten sich vor mich. Während sie auf den Geraden schneller waren, drifteten sie durch die Kurven und bremsten mich hier ein. Hierdurch hatte ich Probleme mein Tempo konstant schnell zu halten. In der vorletzten Runde gelang mir mit einer 1.59:454. die schnellste Rennrunde. Nach 13 Runden überquerte ich mit knapp 3 Sekunden Rückstand auf Platz zwei die Start-Ziel Linie.
Hitze am Samstag und Starkregen am Sonntag. Das Rennwochenende hatte mir und meiner Konkurrenz alles abverlangt. Trotz der wechselnden Bedingungen Platz zwei und drei einfahren ist für mich ein gutes Ergebnis und 14 weitere Punkte sind sehr wichtig um den Titelkampf weiterhin offen zu halten. Der Rennwagen war sehr gut vom Team vorbereitet gewesen. Mein Dank geht da an das Pfister-Racing Team, die einen sehr guten Job gemacht haben! Ich freue mich darauf bereits in vier Wochen wieder im Chevrolet Cruze Cup Rennwagen zu sitzen, wenn der siebte und achte Meisterschaftslauf auf dem Slovakiaring ansteht!